Attraktive Rahmenbedingungen für Nachfolge in Familienunternehmen schaffen

Neue Studie bestätigt dringenden Reformbedarf – die Junge Wirtschaft Österreich der WKÖ zeigt Maßnahmen in der ‚Nachfolgestrategie für Österreich‘ auf

Foto Dorfer-Pauschenwein
© Anna Rauchenberger

Familienunternehmen sind das Rückgrat der österreichischen Wirtschaft: Sie stellen die Hälfte aller heimischen Betriebe dar, beschäftigen rund zwei Millionen Menschen und erzielen etwa 55% der Umsätze. Dennoch verliert der Standort Österreich zunehmend an Attraktivität und Wettbewerbsfähigkeit, wie der aktuelle „Länderindex Familienunternehmen“ des deutschen Leibniz Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) aufzeigt.

Attraktivität des Wirtschaftsstandort Österreich sinkt

Im internationalen Vergleich rutscht Österreich um eine Position, auf Rang 12 von 21 Industriestaaten ab - im Jahr 2006 lag das Land noch unter den Top Zehn. Besonders alarmierend: In den Bereichen Bürokratie, Arbeitsmarkt und Energie zeigen sich Schwachstellen.

Erschwerter Einstieg ins Unternehmertum

Die Junge Wirtschaft fordert mutige Reformen und eine starke Umsetzung der Nachfolgestrategie für Österreich. Denn „die Ergebnisse spiegeln genau das wider, was wir von unseren Jungunternehmer:innen tagtäglich hören. Wir erleben eine schleichende, stetige Verschlechterung der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen in Österreich“, betont Bettina Dorfer-Pauschenwein, Bundesvorsitzende der Jungen Wirtschaft in der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ). „Das erschwert für viele Nachfolger:innen, die einen Betrieb innerhalb der Familie oder von außen übernehmen wollen, den Einstieg ins Unternehmertum. Die Sorge, dass sich das viele aufgrund der aktuellen Rahmenbedingungen nicht mehr antun wollen, ist berechtigt“, ergänzt JW-Bundesgeschäftsführer Lukas Sprenger.

‚Nachfolgestrategie für Österreich‘ umsetzen

Gerade jetzt ist der richtige Zeitpunkt, um attraktive Rahmenbedingungen für die nächste Generation der Jungunternehmer:innen zu schaffen. Ein Reformbedarf lässt sich nicht leugnen: Bis 2029 stehen bis zu 50.000 Betriebe, größtenteils Familienunternehmen, vor einer Übergabe. Das entspricht knapp 23% aller Arbeitgeberunternehmen. Gelingt die Nachfolge in diesen Familienunternehmen nicht, können Arbeitsplätze, Know-How und Wirtschaftskraft verloren gehen. „Österreich kann ein Comeback in die Top Zehn schaffen - aber nur, wenn jetzt mutig Reformen angegangen werden“, so Dorfer-Pauschenwein abschließend.

Nähere Details zu den Maßnahmen und Vorschlägen finden Sie bei der Jungen Wirtschaft unter Nachfolgestrategie für Österreich.

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