Die Junge Wirtschaft (JW) reagiert auf den heute präsentierten Bericht des Fiskalrats zu den öffentlichen Finanzen 2024–2029 mit einer klaren Botschaft: Österreichs Politik muss die strukturellen Herausforderungen entschlossen angehen, um die nächste Generation vor finanziellen Lasten und verlorenen Chancen zu schützen.
„Der Fiskalratsbericht macht eines deutlich: Ohne tiefgreifende Reformen wächst der finanzielle Druck auf junge Menschen und künftige Generationen weiter. Jetzt ist politischer Mut gefragt – für eine generationengerechte, wettbewerbsfähige und zukunftsorientierte Finanz- und Wirtschaftspolitik“, betont Verena Eugster, Bundesvorsitzende der Jungen Wirtschaft.
Langfristige Finanzierung der sozialen Systeme sichern
Aus Sicht der Jungen Wirtschaft ist insbesondere die langfristige Finanzierung der sozialen Sicherungssysteme zentral. Die demografische Entwicklung macht eine umfassende Reform des Pensionssystems unumgänglich. Steigt die Lebenserwartung, muss sich daher auch das gesetzliche Pensionsantrittsalter automatisch erhöhen, um das System nachhaltig abzusichern und insbesondere jüngeren Generationen Planungssicherheit für ihre Pensionen zu geben.
Gleichzeitig braucht es eine deutliche Stärkung der betrieblichen Vorsorge zur Sicherung des Pensionssystems – etwa durch eingeschränkte Entnahmemöglichkeiten des veranlagten Kapitals bis zum Pensionsantritt, eine geringere steuerliche Belastung, die Modernisierung der Veranlagungsbestimmungen der Vorsorgekassen (Wegfall der Bruttokapitalgarantie) sowie einen General-Pensionskassenvertrag. Ergänzend dazu muss auch die private Vorsorge wieder attraktiver gestaltet werden. Die Wiedereinführung der KESt-Behaltefrist wäre dabei ein entscheidender Schritt, um langfristiges Sparen zu fördern, den österreichischen Kapitalmarkt zu beleben und nachhaltige Investitionen zu ermöglichen.
Außerdem braucht es verbindliche Regeln für eine verantwortungsvolle Ausgabenpolitik. Öffentliche Ausgaben müssen sich stärker an der wirtschaftlichen Entwicklung orientieren, um den Schuldenpfad zu stabilisieren und Spielräume für Zukunftsinvestitionen zu schaffen. Die Junge Wirtschaft fordert daher eine klare Priorisierung von Investitionen in Bildung, Digitalisierung, Innovation und Infrastruktur, anstatt kurzfristiger Einmalmaßnahmen.
„Österreich braucht eine Reformagenda, die Leistungsbereitschaft belohnt, Innovation fördert und gleichzeitig Verantwortung gegenüber kommenden Generationen übernimmt“, so Lukas Sprenger, Bundesgeschäftsführer der Jungen Wirtschaft, abschließend.