Ready to move? Die Gesundheit deines Unternehmens steht am Spiel

Die Arbeitswelt ist im Wandel. New Work erfordert ein Umdenken von vielen Unternehmer*innen. Die Digitalisierung ist gekommen um zu bleiben und bietet auch neuen Chancen sich als Unternehmen als attraktive*n Arbeitgeber*in zu positionieren. Die Mitarbeiter*innengesundheit und damit auch die Mitarbeiter*innenzufriedneheit ist nicht nur einer der wesentlichsten Erfolgsfaktoren sondern mausert sich zu einem integralen Bestandteil der Unternehmenskultur.

Portrait Michael Omann | Gastautor

Michael Omann | Gastautor

Gründer und Geschäftsführer von MOVEVO

21.3.2022

Menschen bei Turnübungen
© Martin Hofmann

Unser Leben und damit auch unsere Arbeitswelt hat sich in den letzten 2 Jahren dramatisch verändert. Kannst du dich noch erinnern an die Zeit vor Corona. Vielleicht hast du dir als Unternehmer*in auch gedacht „Zuhause wird ja niemand ordentlich arbeiten!“ Diese Gedanken waren die Regel und nicht die Ausnahme. Online-Meetings egal von wo - mitunter vom Wohnzimmer aus, wer hätte das vor 2 Jahren als normal beurteilt? Die einstige Skepsis gegenüber „New Work“ wich zunächst schnell einer zunehmenden Begeisterung für die neue Arbeitswelt. Viele Österreicher nützten die neu gewonnene Zeit im Homeoffice und in Kurzarbeit, um sich neu zu entdecken. Es erweckte den Eindruck, dass Österreich zu einer Nation von Bewegungsjunkies, Brotbäcker*innen und Hochbeetbauer*innen wird.  Doch wo Licht ist, ist auch Schatten! 

Wo Licht ist, ist auch Schatten

Der Jubel für die neuen Errungenschaften weilte nur kurz. Nach zwei Jahren Homeoffice erfahren kennen wir nun auch die Schattenseiten dieser neuen Arbeitswelt. Der Digitalisierungsboom im Zuge der Corona-Krise geht einher mit Bewegungsmangel, Gewichtszunahme, reduzierten sozialen Kontakten, Einsamkeit und gravierenden Folgen für die psychische Gesundheit. Damit steigen nahezu alle Risikofaktoren für die Entwicklung von chronischen Erkrankungen wie Herz-Kreislauferkrankungen, Krebs, Diabetes, Adipositas, Gelenksarthrose und viele weitere. Die gesellschaftlichen Auswirkungen sind enorm und die Unternehmen werden das spüren.

Gerade deshalb ist es jetzt mehr denn die Aufgabe der Unternehmer*innen für ein gesundheitsförderndes Arbeitsklima zu sorgen, und dies nicht als Wohltäter für die Gesellschaft, sondern ganz im eigenen Interesse. 

Kranke Mitarbeiter*innen kann man sich nicht leisten

Zum einen gehen die Krankenstandstage in diese Rechnung mit ein. In Österreich ist jede Arbeitnehmer*in im Schnitt 12.7 Tage in Krankenstand.  Ein Tag Krankenstand geht einher mit direkten und indirekten Kosten von € 300 pro Tag. Damit ist man schnell auf € 3.500 pro Mitarbeiter*in und Jahr. Hinzu kommen im Schnitt € 2.500 an Präsentismuskosten. Aufgrund mangelnder physischer und psychischer Gesundheit sind Mitarbeiter*innen wenig motiviert und leistungsfähig. Zusammengerechnet ist man bei 100 Mitarbeiter*innen schnell auf € 600.000 an Kosten. Bei kleinen Unternehmen sind die Kosten vielleicht geringer, aber ein Ausfall oder ein Abgang eines unzufriedenen Mitarbeiters wirken sich noch dramatischer aus. Jeder Fluktuationsfall ist mit Kosten von € 16.000 bis 25.000 verbunden. Produktivitätsausfall, Kosten um neue Mitarbeiter*innen zu finden, Einschulungskosten, Kosten für die Einarbeitung. In der neuen Arbeitswelt suchen sich die guten Mitarbeiter*innen den idealen Arbeitgeber aus und nicht umgekehrt.

Employer Branding  - Positionierung als attraktive Arbeitgeber*innen

In all unsere Kundengesprächen bestätigen mit Unternehmer*innen und HR Verantwortliche wie schwer es aktuell ist gute Arbeitskräfte zu finden und auch zu binden. Den Generationen Y und Z geht es nicht mehr nur um das Gehalt. Work-Life Balance, Familienfreundlichkeit, Remote-Working, Goodies und attraktive Gesundheitsförderungsprogramme sind mittlerweile ein Must-have um sich in der neuen Arbeitswelt als attraktives Unternehmen zu präsentieren. 

Die Arbeitswelt im Wandel

Home-Office ist gekommen um zu bleiben, zumindest teilweise. Viele Mitarbeiter*innen haben die Vorteile von Remote-Arbeit erkannt. In der Früh auf den Berg und dann erst vor den Laptop – egal von wo.  Es braucht neue Konzepte und Ansätze – auch in der Gesundheitsförderung. Der Rückenkurs ist zwar schön und gut, doch spiegelt ein fixer, standortgebundener Kurs von 18:00 bis 19:00 nicht das Bedürfnis nach Individualisierung und Flexibilität wieder, die sich die Arbeitnehmer*innen heute wünschen. Hinzu kommt das immanente Problem der Gesundheitsförderung an sich, die Erreichbarkeit der Mitarbeiter*innen mit Gesundheitsangeboten. Häufig werden Bewegungsangebote von jenen angenommen, die ohnehin schon sportlich sind. Ernährungs-Workshops werden von denen besucht, die ohnehin schon bewusst leben. Meist sind es immer die gleichen 30% - immer die gleichen üblichen Verdächtigen. In der betrieblichen Gesundheitsförderung gilt es jedoch jene zu erreichen, die bisher noch keinen Zugang zum Thema Gesunder Lebensstil gefunden haben, davon profitiert auch das Unternehmen am meisten.

Gamification via App – neue Zielgruppen erreichen

Statische Videoinhalte zu den Themen Bewegung und Ernährung ins Intranet zu stellen, zeigt zwar ein erstes Bemühen, wird aber zu wenig sein, um das Team zu motivieren. Dynamik und Engagement sind gefragt. Im Social Media Zeitalter ist die Aufmerksamkeitsspanne gering. Gesundheit muss attraktiv, leicht zugänglich und spielerisch sein. Inspiration statt Belehrung und mit Inhalten zugeschnitten auf die persönliche Arbeits- und Lebenssituation der Mitarbeiter*innen.  Mit der Dynamik einer App kommt Gesundheit direkt in die Hosentasche geliefert – und im Idealfall Employer Branding gleich mit dazu. Viele kleine Schritte – führen schlussendlich zur großen Veränderung. 

Gesundheit ist Chefsache - 7 Erfolgsfaktoren für digitale betriebliche Gesundheitsförderung?

Eine App allein reicht noch nicht aus. Hier die 7 Erfolgsfaktoren für die erfolgreiche Umsetzung einer Mitarbeiter*innen App für die Gesundheitsförderung:

  1. Gesundheit ist Chefsache – Gesundheit muss als integraler Bestandteil in der Unternehmenskultur verankert sein. Der Chef lebt vor und ermutigt. Der strafende Blick für eine Pause, insbesondere eine aktive Pause, gehört auf den Gedankenfriedhof.
  2. Interaktion schaffen und den Teamgedanken in den Vordergrund bringen – gemeinsam als Team kleine Challenges bewältigen, Aufgaben meistern und Ziele erreichen. Interaktion in der realen Welt und in der digitalen Welt miteinander verbinden.
  3. Einbindung relevanter Stakeholder im Unternehmen – Marketing, Employer Branding, HR gehören von Anfang an eingebunden. Mitarbeiter*innen einbinden.
  4. In jedem Mitarbeiter schlummern versteckte Talente. Success Stories vor den Vorhang holen und andere inspirieren! So werden Mitarbeiter*innen zu Multiplikatoren.
  5. Gesundheit in kleinen leicht verdaulichen Häppchen. Kurzweilige Challenges und Bewegungsaufgaben für Zwischendurch anstatt für viele unerreichbare Ziele wie die Vorbereitung auf den nächsten Marathon.  

Zum Gastautor

Michael Omann ist Sportwissenschafter aus Leidenschaft, Gründer und Geschäftsführer von MOVEVO. Mit der MOVEVO App bringt Michael Omann Menschen dort in Bewegung wo viele Gesundheitsprobleme entstehen - bei der Arbeit. Von 26. April bis 31. Mai 2022 finden erstmals die MOVE DAYS statt. Bei dieser digitalen Firmenchallenge kannst auch du mit deinem Unternehmen dabei sein und dich und dein Team für den guten Zweck in Bewegung bringen. www.movevo.app/move-days

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