Sinn & Tonic 2023

die Businesskonferenz der Jungen Wirtschaft

Fotos Sinn & Tonic
© Foto Wurzer

 „New Way of Work“ ist mehr als Homeoffice

Am 8. Februar lud die Junge Wirtschaft kürzlich wieder zur JW-Business-Konferenz „Sinn & Tonic“, die sich heuer ganz dem Thema „New Way of Work“ widmete.

An die 200 Jungunternehmer:innen waren in die ARGEkultur nach Nonntal gekommen, um den Referaten von Expert:innen zu folgen und gemeinsam darüber zu diskutieren, inwiefern neue Arbeitswelten einen Einfluss auf die Unternehmensstrukturen und –entwicklungen nehmen sowie diese künftig stark verändern werden.

Nach zwei Masterclasses zu den Themen „Employer Branding“ mit Thomas Maier und „Business for Future“ mit Christiane Varga, startete das Hauptprogramm mit einem Special Guest Talk, den JW-Landesvorsitzender Martin Kaswurm mit Bettina Pauschenwein, seit Anfang Jänner neue Bundesvorsitzende der JW, und WKS-Präsident Peter Buchmüller führte. Dieser richtete einen Appell an die Junge Wirtschaft: „Beim Thema ‚neues Arbeiten’ ist es schon sehr wichtig, quer durch alle Branchen zu denken. Wir haben auch Dienstleister, bei denen das nicht möglich ist“, betonte Buchmüller. „Was wir aber brauchen, sind neue Kinderbetreuungsformen. Das kostet Geld, aber das müssen wir investieren“, unterstrich Buchmüller.  Pauschenwein berichtete über die Themenschwerpunkte, die sich die JW österreichweit gesetzt hat: „Neben der Generationengerechtigkeit stehen die Themen Weiterbildung, Steuern und Entlastungen sowie New-Work und die Neuentwicklung von JW-Netzwerkformaten im Mittelpunkt unserer Projekte 2023“.  Auch für sie bedeute „New Work“ nicht nur Homeoffice, sondern eine Riesen Chance für die Wirtschaft.

Mit Spannung wurde die Keynote von „has.to.be“ - Gründer und Ex-CEO Martin Klässner verfolgt, der gleich zu Beginn seines Impulsvortrages mit den Aussagen „Das Management des 20. Jahrhunderts ist outdatet“ und „Gute Arbeitskräfte gibt es nur für exzellente Unternehmen“ für Aufsehen sorgte.
Wenn Unternehmen erfolgreich sein wollen, dann müssen diese seiner Meinung nach ihre Mitarbeiter:innen zu ihren Fans machen. Es erfordere zudem ein neues Führungsverhalten ohne Hierarchien. „Wichtig ist es, den Mitarbeiter:innen eine Sinnhaftigkeit in dem, was sie tun, zu vermitteln und eine Vertrauensbasis zu schaffen“, bekräftigte Klässner.

„Do what you really want“

Im Anschluss an seine Keynote diskutierte New-Work Pionierin Romy Sigl im Panel-Talk mit „HEIDii“ Startup Gründerin Simone Jutte, Sabine Herlitschka, Infineon, Natasa Deutinger, Startup Salzburg und Martin Klässner, darüber, wie „Neues Arbeiten“ in der Praxis gelebt wird. „Zu oft wird dieses mit Schlagworten wie Digitalisierung, Homeoffice und Online-Meetings gleichgesetzt“, stellte Sigl fest. „New Work“ würde aber ein viel höheres Potential in sich tragen. Der geistige Vater des „New Work-Konzeptes“ Frithjof Bergman hat dies mit einem Satz definiert: „Do what you really want.“   Wie dieser Grundgedanke zum Beispiel bei Infineon mit 5.000 Mitarbeiter:innen gelebt wird, erzählte Dr. Sabine Herlitschka, Vorstandsvorsitzende der Infineon Technologies Austria AG,  die online dazu geschaltet wurde. „Mein Zugang zu New Work ist ein sehr bodenständiger“, betonte Herlitschka. „Den größten Teil seiner Wach-Lebenszeit verbringt man in der Arbeit. Daher ist mein Anspruch, dass Arbeit auch etwas mit Sinnerfüllung und Sinnstiftung zu tun haben muss.“ Das sei eine Frage der Unternehmenskultur, und wie diese gepflegt und weiterentwickelt werde: „Alle Aspekte laufen darauf hinaus, dass man die Flexibilisierung nutzt, um den Erfordernissen und der Vielfältigkeit der Mitarbeiterinteressen besser gerecht zu werden“, bekräftigte die erfolgreiche Managerin. 

Exzellentes Leadership

Inwiefern exzellentes Leadership die Herausforderungen der künftigen Arbeitswelt beeinflusst und dadurch Prozesse im Change-Management begleiten kann, erläuterte Roland Mayer, Head of Leadership, Coaching & Training der Leaders21- Lernplattform, in seinem Vortrag. „Das klassische Rollenbild von Entscheider:innen und Befehlsempfänger:innen funktioniert nicht mehr. Aufgrund der komplexen und schwer planbaren Arbeitswelt braucht es Leader:innen, die es schaffen, sich schnell an unterschiedliche Gegebenheiten anzupassen, mit Veränderungen umgehen und Teams entwickeln, die eigenverantwortlich Entscheidungen treffen können“, ist Mayer überzeugt.  Eine Vertrauensbasis zu den Mitarbeiter:innen aufzubauen sei das Fundament hervorragender Zusammenarbeit und auch der Boden für innovative Projekte. „In einer Kultur, die geprägt ist von Stärkenorientierung und Wertschätzung auf Augenhöhe, arbeitet man gerne und ist leistungswillig“, betonte der Coach und Trainer. Aus diesen Gründen ist exzellentes Leadership der entscheidende Faktor, die richtigen Talente zu holen, zu entwickeln und zu halten. 

Das Netzwerken kam beim anschließenden Gin o’clock im ARGEbeisl nicht zu kurz – alles in allem ein sehr gelungener Abend, der auf Sinn & Tonic 2024 Freude machte.

 

 

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