Mehr Steuerfairness für mehr Wettbewerbsfähigkeit

Österreich im OECD-Vergleich weiterhin als Hochsteuerland eingestuft - Junge Wirtschaft (JW) fordert nachhaltige Lohnnebenkostensenkung

 Holzwürfel mit Lettern Steuern sind auf einem Haufen verschiedener Euro Münzen und Euro Geldscheinen platziert
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„Der neueste „Taxing Wages“ Bericht der OECD bestätigt erneut, dass Österreich eine der höchsten Steuer- und Abgabenbelastungen im OECD-Vergleich aufweist. Der sogenannte "Steuerkeil" - die Differenz zwischen den Arbeitskosten des Arbeitgebers und dem Nettoverdienst der Arbeitnehmer:innen - beträgt in Österreich für durchschnittlich alleinstehende Arbeitnehmer:innen 47,2 Prozent, während der OECD-Durchschnitt bei 34,8 Prozent liegt.

Hohe Steuerbelastung als Dauerzustand

"Die hohe Belastung ist nicht erst seit gestern ein Problem, sondern ein langjähriger Trend, der sich auf konstant hohem Niveau bewegt", erklärt Bettina Dorfer-Pauschenwein, Bundesvorsitzende der Jungen Wirtschaft. "Die Abgabenquote für das vergangene Jahr entspricht ungefähr dem Wert aus dem Jahr 2002. Es ist höchste Zeit, dass die richtigen Schritte eingeleitet werden, um die Belastung für Unternehmen und Arbeitnehmer:innen zu reduzieren, die zunehmend zum Problem für unseren Standort und unsere Wettbewerbsfähigkeit wird."

Appell für Senkung der Lohnnebenkosten

Der von der OECD berechnete „Steuerkeil“ bezieht sich dabei nicht nur auf die Lohnsteuern und Sozialversicherungsbeiträge der Arbeitnehmer:innen, sondern auch auf die Sozialversicherungsbeiträge der Dienstgeber:innen. Mit 21,7 % der Arbeitskosten hat Österreich die achthöchsten Dienstgeber-Abgaben im OECD-Vergleich zu verzeichnen, der Durchschnitt liegt bei 13,4 %. Hinzu kommen noch weitere Abgaben, wie etwa der Beitrag zum Familienlastenausgleichfonds (FLAF), die in der OECD-Statistik nicht berücksichtigt und vom Arbeitgeber entrichtet werden. „Die Senkung der Lohnnebenkosten ist ein wichtiger Hebel, um die Steuer- und Abgabenquote insgesamt zu drücken. Ziel ist es die Lohnnebenkosten nachhaltig zu senken. Ein erster Ansatzpunkt sind Lohnnebenkosten, die nicht unmittelbar mit Löhnen und Gehältern zu tun haben, wie etwa der Beitrag zum FLAF. Eine neue Studie von ECO Austria zeigt, dass eine Lohnnebenkostensenkung im Volumen des FLAF einen sehr hohen Selbstfinanzierungsgrad hat und rund 5 Milliarden Euro an zusätzlicher Wirtschaftsleistung entspricht “ ergänzt Lukas Sprenger, Bundesgeschäftsführer der Jungen Wirtschaft."

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