JW Holzinger: Teuerungsabgeltung nach dem Gießkannenprinzip - wo bleibt hier die Generationengerechtigkeit?

Wir brauchen eine durchdachte nachhaltige Strategie anstatt einer kurzfristigen Politik des Löcherstopfens.

Christiane Holzinger
© www.charakter.photos/Philipp Monihart

Nach den Covid-Krisenjahren stellt die Inflation von 6,8 Prozent im März nun Österreich noch zusätzlich vor eine riesige Herausforderung. Gerade deswegen braucht es eine durchdachte nachhaltige Strategie anstatt einer kurzfristigen Politik des Löcherstopfens. „Hilfen zur Abfederung der Teuerungen sind das Gebot der Stunde. Jedoch dürfen wir dabei nicht das Kind mit dem Bade ausschütten: Es gilt die Maßnahmen mit Blick auf die Zukunft zu wählen. Erhöhen wir jetzt die Pensionen, ist das ein Rucksack, den wir Junge und kommende Generationen zu schultern haben“, so die Bundesvorsitzende der Jungen Wirtschaft Christiane Holzinger.

Österreich ist bei Pensionen im Spitzenfeld

Österreicherinnen und Österreicher bekommen im Durchschnitt eine Pension von 87,1 % ihres bisherigen Einkommens und liegen damit an 6. Stelle unter den 38 OECD-Staaten. Zum Vergleich: Der Durchschnittsverdiener in der OECD erhält demnach im Schnitt eine Pension von 62,4 % und Deutsche erhalten nur 52,9 % ihres Erwerbseinkommens als Pension. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Studie, die alle 2 Jahre von der OECD erstellt wird. 

Zusätzlich kombiniert Österreich relativ hohe Pensionen mit einem niedrigen Pensionsantrittsalter - ein zunehmendes Problem angesichts der Alterung der Bevölkerung.

Die Demographie zeigt, dass immer weniger Erwerbstätige die Pensionen für eine immer größere Gruppe alter Menschen finanzieren muss. Laut Prognose der gesetzlichen Pensionsversicherung kommt 2035 auf 1,49 Erwerbstätige die Pension für 1 Person. Im Jahr 2050 wird das Verhältnis sogar 1,29:1 sein. In der Kritik steht auch die pauschale Erhöhungen von geringen Pensionen. Experten stellen diese immer wieder als wenig treffsicher in Frage. 

„Ein Teuerungsausgleich ist in der aktuellen Situation unumstritten. Jedoch muss dieser treffsicher und generationengerecht erfolgen“, fordert Holzinger. 

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