„Die massive Teuerung betrifft derzeit alle Generationen. Zu begrüßen ist, dass es bei der Erhöhung der Pensionen bei der Grundformel von 5,8 Prozent geblieben ist“, sagt die Bundesvorsitzende der Jungen Wirtschaft (JW), Christiane Holzinger. Durch die Pensionswelle der Baby-Boomer, das anhaltend niedrige Pensionsantrittsalter und das im internationalen Vergleich hohe Pensionsniveau drohen die Pensionsausgaben zu explodieren. Der Bundesbeitrag zu den Privatpensionen wird sich in nur 18 Jahren vervierfachen. „Diese Mittel müssen vom Steuerzahler finanziert werden und fehlen woanders. Daher ist eine Anpassung im Rahmen der Inflationsrate das einzig machbare“, so Holzinger. Die JW fordert bereits jetzt ein, dass dies auch aufgrund der anhaltenden hohen Inflation in den kommenden Jahren berücksichtigt wird.
Deutlich höher als die Pensionserhöhung fällt die Erhöhung der Ausgleichszulage aus, um einen sozial gestaffelten Ausgleich niedriger Pensionen zu schaffen. „Diese Kombination aus regulärer Pensionserhöhung und sozialer Staffelung mit erhöhter Ausgleichszulage und Direktzahlungen belastet das Budget zusätzlich,“ kritisiert Holzinger. Insbesondere weil der Bundesrechnungsabschluss 2021 bereits jetzt ein düsteres Bild zeichnet: Durch die kommende Pensionswelle der Baby-Boomer, das anhaltend niedrige Pensionsantrittsalter und das im internationalen Vergleich hohe Pensionsniveau drohen die Pensionsausgaben zu explodieren. „Der Bundesbeitrag zu den Privatpensionen wird sich in nur 18 Jahren vervielfachen!“ mahnt Holzinger, die darauf verweist, dass allein in den nächsten drei Jahren ca. zwei Milliarden Euro mehr Steuereinnahmen in das Pensionssystem fließen
Die zusätzlichen Mittel zum Budget müssen letztlich vom Steuerzahler finanziert werden und fehlen in anderen Bereichen. Daher braucht es, um den Rucksack für künftige Generation noch tragbar zu machen, unabhängig vom jährlichen „Feilschen“ um die Pensionserhöhung dringend nachhaltige Reformen des Pensionssystems. Etwa durch die Etablierung eines Nachhaltigkeitsautomatismus, der das Pensionssystem langfristig tragfähig aufstellt. Dabei würde das Pensionsantrittsalter automatisch erhöht, wenn die Lebenserwartung ansteigt. „Das wäre für die künftigen Generationen ein faires Modell und muss nun von der Bundesregierung rasch umgesetzt werden“, ergänzt Holzinger. „Das Regierungsprogramm sieht zumindest Maßnahmen zur Hebung des faktischen Pensionsantrittsalters vor, etwa zur Stärkung der Erwerbsintegration gesundheitlich Beeinträchtigter. „Hier vermissen wir noch Aktivitäten,“ fordert die Junge Wirtschaft rasches Tätigwerden ein.
Der derzeitige Arbeitskräftemangel fordert auch sinnvolle Anreize, damit die Menschen länger in Beschäftigung bleiben. „Das würde auch für eine Entlastung am Arbeitsmarkt sorgen“, so Holzinger abschließend.