JW-Dorfer-Pauschenwein: Tax Freedom Day ist Startsignal für mutige Reformen

Österreich ist ein starkes Land – mit klugen Reformen lassen sich neue Spielräume für Entlastung und Wachstum schaffen

Sanft lächelnde Person im Porträt, hält eine Hand an Geländer, im Hintergrund verschwommen verschiedene Hängelampen
© Anja Koppitsch Photography

Der sogenannte „Tax Freedom Day“ fällt heuer auf den 17. August. Erst ab diesem Datum arbeiten die Österreicher:innen – rein rechnerisch – für das eigene Einkommen. Bis dahin fließt jeder verdiente Euro in Form von Steuern und Abgaben an den Staat. „Dass der Tax Freedom Day heuer sogar zwei Tage später als in den Vorjahren liegt, zeigt klar: Es ist Zeit für einen neuen Kurs. Österreich ist ein starkes und lebenswertes Land – gerade deshalb sollten wir den Anspruch haben, Rahmenbedingungen zu schaffen, die Leistung belohnen und Zukunft ermöglichen. Die Steuer- und Abgabenlast bleibt hoch – Österreich zählt weiterhin zu den Hochsteuerländern Europas. Jetzt braucht es keine kleinen Korrekturen, sondern mutige Strukturreformen, die Unternehmen und Beschäftigte spürbar entlasten und neue Dynamik entfalten“, betont Bettina Dorfer-Pauschenwein, Bundesvorsitzende der Jungen Wirtschaft (JW).

Laut OECD-Ranking „Taxing Wages“ liegt die Belastung von Arbeitseinkommen in Österreich bei 47 Prozent – deutlich über dem OECD-Durchschnitt von 34,9 Prozent. Damit rangiert Österreich hinter Italien (47,1 %), Frankreich (47,2 %), Deutschland (47,9 %) und Belgien (52,6 %). „Eine hohe Abgabenquote war lange akzeptiert, solange die staatlichen Leistungen im Verhältnis dazu standen. Heute erleben viele Bürger:innen jedoch, dass die Qualität dieser Leistungen nicht mehr Schritt hält. Obwohl erhebliche Mittel ins System fließen, bleibt der Output hinter den Erwartungen zurück. Dass ein leistungsfähiger Sozialstaat auch mit deutlich geringerer Steuer- und Abgabenquote möglich ist, zeigen Länder wie Dänemark oder die Niederlande“, erklärt Lukas Sprenger, Bundesgeschäftsführer der JW.

Die jüngsten Konjunkturprognosen lassen vorsichtige Zuversicht aufkommen: Erstmals seit 2022 dürfte die heimische Wirtschaft heuer wieder ein – wenn auch moderates – Wachstum verzeichnen. „Gerade jetzt, in einer Phase der Erholung, ist der richtige Moment, um längst bekannte Effizienzpotenziale in Verwaltung und Staatswesen zu heben. Förderwesen straffen, das Pensionssystem zukunftssicher gestalten und den Föderalismus modernisieren – das sind die Hebel, um Kosten zu senken und Spielraum für echte Entlastungen zu schaffen. Österreich hat alle Voraussetzungen, um wirtschaftlich zu glänzen und zugleich soziale Sicherheit zu gewährleisten. Wenn wir diese Chancen nutzen, kann der Tax Freedom Day künftig wieder deutlich früher im Jahr liegen – als Symbol für ein modernes, leistungsfreundliches und zukunftsfähiges Österreich“, so Dorfer-Pauschenwein.

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