„Wir haben seit Monaten ein Allzeithoch an offenen Stellen und damit eine Ausnahmesituation am Arbeitsmarkt. So ist es gerade vor diesem Hintergrund besonders erfreulich, dass sich die Sozialpartnerinnen und die Industriellenvereinigung gestern im Rahmen eines Kinderbetreuungsgipfels in der Hofburg dem Thema Vereinbarkeit von Familie und Beruf gewidmet haben. Es gilt jetzt, die Weichen in Richtung flächendeckender und qualitativ hochwertiger Betreuungsangebote zu stellen, um auf diese Weise insbesondere mehr Frauen die Möglichkeit zu bieten, am Arbeitsmarkt (voll) teilzunehmen“, so die Junge Wirtschaft (JW) in der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ). Denn nur wenn es ausreichend Kinderbetreuung gibt und deren Öffnungszeiten mit den Anforderungen der Arbeitswelt auch kompatibel sind, ist es Frauen bzw. Eltern möglich, ihre Wochenarbeitszeit zu erhöhen oder sogar Vollzeit zu arbeiten. Die Gründung einer Familie darf für niemanden eine zwingende Teilzeitfalle bedeuten.
Rechtsanspruch auf Kinderbetreuung
Aktuelle Daten zeigen, dass mehr als 65.000 Frauen mit Betreuungspflichten mehr arbeiten möchten. „Derzeit sind österreichweit nur 29,1 Prozent der unter Dreijährigen in Kinderbetreuung. Jedes Kind, das einen Platz braucht, muss diesen auch bekommen“, fordert die JW und unterstützt dabei den Schulterschluss der Sozialpartnerinnen und der Industriellenvereinigung. Vor allem in ländlichen Regionen gelte es, die Angebote sowie die Öffnungszeiten massiv auszubauen.
Frage der Generationengerechtigkeit
Neben der arbeitsmarktpolitischen Notwendigkeit und dem Thema Chancengleichheit geht es aber auch um die Frage der Generationengerechtigkeit. „Es steht außer Streit, dass Bildung, gerade im frühkindlichen Alter, eine vielfache Rendite bringt und frühzeitige Investitionen hier am wirksamsten sind. Eine Investitionsoffensive in diesem Bereich ist daher eine der besten Zukunftsversicherungen die es gibt“, ergänzt die JW abschließend.