Ob dieser Prozess gleichstellungsfördernd für Frauen und Männer in der Gesellschaft und auf dem Arbeitsmarkt wirkt, ist noch nicht absehbar. In jedem Fall können neue Technologien ein Anlass sein, Geschlechterverhältnisse neu zu verhandeln und Machtverhältnisse anders zu verteilen. Technische Innovation braucht soziale Innovation, damit sich eine gendergerechte digitale Arbeitswelt entwickeln kann.
Die ausgewogene Teilhabe von Frauen und Männern in Entwicklungsteams muss sichergestellt werden.
Es braucht:
- die gezielte Förderungen von Frauen und Mädchen in der Auseinandersetzung mit IKT,
- geschlechtergerechte Budgetpolitik und Vergabe von Förderungen sowie
- die Auseinandersetzung mit ethischen Herausforderungen, die mit der Konstruktion von Robotern einhergehen.
- Die verstärkte Präsenz von weiblichen Role Models
Frauen müssen dabei unterstützt werden, vermehrt in Berufsfeldern teilzuhaben, in denen neue Jobs entstehen. Gleichzeitig muss die Diskussion über das Bild des männlichen Facharbeiters hinausgehen.
Es braucht:
- gezielte Bildungsprogramme: damit Frauen ihren gerechten Anteil an der digitalen Revolution übernehmen können.
- Diskussionen über den Wandel durch Digitalisierung müssen erweitert werden auf frauendominierte Branchen wie z.B. Handel oder Pflege
Der Kauf entsprechender Infrastruktur ist für viele Frauen eine Herausforderung.
Es muss verhindert werden, dass Lebensbegleitendes Lernen Ungleichheiten vorantreibt:
- Vor allem Frauen mit niedrigem Qualifikationsniveau müssen verstärkt von beruflicher Weiterbildung profitieren.
- Die Infrastruktur für Frauen muss gefördert werden
Frauen gründen anders.
Sie bringen in der Regel eine andere Lebenssituation mit, als ihre männlichen Kollegen. Vereinbarkeit, starre Rollenbilder und die Tatsache, dass Frauen in der Regel weit weniger risikobereit sind, auch weil sie meist alleine gründen und so die ganze Verantwortung tragen, wirken sich auf die Gründungsverhalten aus.
Es braucht:
- gezielte frauenspezifische Angebote für Gründerinnen.
Die Aufgabenprofile von Jobs und die dafür notwendigen Kompetenzen werden sich verändern.
Führungskräfte die diesen Change gestalten und managen können sind gefragt.
Es braucht
- ein völlig neues Führungsverständnis und neue Führungsmodelle
Mag.a Manuela Vollmann ist Gründerin und Geschäftsführerin der 1992 gegründeten Social Profit Organisation ABZ*AUSTRIA. Die Geschäftsführung teilt sie sich mit Mag.a Daniela Schallert im Top-Job-Sharing-Modell. Darüber hinaus ist sie Vorstandsvorsitzende bei arbeit plus, welches sie auch beim European Network for Social Integration Enterprises vertritt. Ihre Expertise zu Chancengleichheit, Arbeitswelt 4.0 und innovativen Führungsmodellen gibt sie in vielzähligen Vorträgen und Podiumsdiskussionen weiter.